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Dilborner Benden

Über 2,1 km wurde im Bereich der Dilborner Benden die ökologische Durchgängigkeit der Schwalm wiederhergestellt. Der naturnahe Ausbau wurde dem historischen Verlauf nachempfunden, gleichzeitig die Aue um 27 ha erweitert und als Retentionsraum reaktiviert. 

Gewässer: Schwalm
Ausführung 1995 - 1997

Das Projekt

Nach der Melioration verlief die Schwalm durchgehend geradlinig entlang landwirtschaftlicher Nutzflächen. Die hohe Fließgeschwindigkeit des geradlinigen Gewässers führte zu einem tiefen Einschnitt ins Gelände. Zwangspunkte in diesem Bereich waren die beiden Absturzbauwerke zur Abzweigung des Dilborner Mühlengrabens und des Diergardt’schen Kanals. Diese wurden durch Sohlgleiten ersetzt, die nun vielen Tierarten eine Durchwanderung des Gewässers ermöglichen. Die naturnahe Linienführung und Fließgeschwindigkeit fördern die Eigendynamik des Gewässers und die Ausbildung von natürlichen Gewässerprofilen. Durch die Anbindung des natürlichen Retentionsraumes Aue wurde ein Rückhaltevolumen von 60.000 m³ geschaffen.

Ziele

Erfolge

Nach der Fertigstellung des Projektes im Jahre 1997 zeigten sich sehr schnell erste Erfolge. Die Rückführung in einen naturnahen Zustand von Gewässer und Aue setzte dynamische Prozesse in Gang, die das Ökosystem stabilisieren. Es entstanden Sedimentationszonen, Kiesbänke, Uferabbrüche und Kolke, die den Lebensraum strukturreicher gestalten.

Durch die Umwandlung von intensiv bewirtschaftetem Acker- zu extensivem Grünland wurde der Stoffeintrag aus dem unmittelbaren Umland verhindert. Als Folge dessen fanden sich schon in der nächsten Vegetationsperiode viele Tier- und Pflanzenarten ein, die seit der Begradigung im Jahre 1920 nicht mehr anzutreffen waren. Dank flach auslaufender Ufer und dem Aufkauf angrenzender Flächen ist die Speicherkapazität an Wasser bei starken Regenfällen deutlich gesteigert worden, so dass die Anwohner keine feuchten Keller zu befürchten haben. Die Einbindung alter Schwalmabschnitte als Stillgewässer bietet Lebens- und Laichraum für Amphibien und sorgt für eine Vernetzung der umliegenden Biotope. Der Ersatz der Sohlabstürze durch Sohlgleiten ermöglicht nun auch Fischen und kleineren Organismen die Wanderung im Gewässer. Mittlerweile hat sich die Zahl der heimischen Fischarten auf 23 erhöht und der Biber dauerhaft in den Dilborner Benden angesiedelt.

Doch nicht nur für die Natur war das Projekt von Bedeutung, auch der Tourismus in Brüggen profitiert von diesem nun als Naturerlebnisgebiet nutzbaren Gelände nahe dem Ortskern. Jetzt lassen sich die Naturschutzgebiete im Westen, wie Elmpter Schwalmbruch, Lüsekamp und Boschbeektal, entlang schöner (Rad-)Wanderrouten erreichen.

 

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