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Befreiung des Kranenbachs

Bereits 1990 fanden die ersten wasserwirtschaftlichen und ökologischen Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes, der Selbstreinigungskraft, sowie der Beseitigung hydraulischer Hindernisse statt. Im Jahr 2005 wurde der zweite Bauabschnitt umgesetzt.

Gewässer: Kranenbach
Ausführung 1990 & 2000

Das Projekt

Der Kranenbach besitzt das größte Teileinzugsgebiet der Schwalmzuflüsse und ist mit seiner Gesamtlänge von 9,7 km das zweitlängste Nebengewässer der Schwalm. Er beginnt in einem ökologisch wertvollen Quellgebiet südlich der Ortschaft Ungerath, durchfließt dann in nördlicher Richtung die Schwalmtaler Ortsteile Ungerath, Waldniel und Amern und mündet im Bereich Brüggen-Born an der Borner Mühle in die Schwalm.

Schon kurz unterhalb des naturnahen Quellgebietes wurde der Kranenbach im Rahmen eines Flurbereinigungsverfahrens in den 60er Jahren ausgebaut und in ein enges Profil gezwängt.

Der Kranenbach ist ein hydrologisch und ökologisch bedeutsames natürliches Gewässer, das jedoch in der Vergangenheit auf weiten Strecken begradigt ausgebaut wurde. So z. B. auch in Schwalmtal-Ungerath, wo bei Starkniederschlägen bereits häufig schwere Überschwemmungen auftraten und vereinzelt auch die Bebauung in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Neben zahlreichen kleineren Einleitungen von gesammeltem Regenwasser der Dachflächen der gewässernahen Bebauung werden dem Kranenbach zusätzliche Niederschlagswassermengen über kleinere Gräben zugeführt. Außerdem führen Nährstoffeinträge zu einer deutlichen Belastung der Gewässergüte, denen der Kranenbach wegen fehlender Selbstreinigungskraft bislang nichts entgegenzusetzen hatte.

Der ab dem Jahr 1990 durchgeführte Kranenbachausbau orientiert sich an einem möglichst naturnahen Gewässerzustand unter Einbeziehung von Altarmstrukturen.

Im Jahr 2005 wurde der 2. Bauabschnitt im Bereich Ungerath umgesetzt. Auf einer Strecke von 460 m wurde das Profil des Kranenbaches durchschnittlich auf 15 m aufgeweitet. Es wurden flache Uferzonen, terrassenartige Auenbereiche und zum Teil auch steile Böschungsbereiche angelegt, um dem Gewässer die Möglichkeit einer natürlichen Entwicklung zu geben. Flachwasser- und Röhrichtzonen, wechselnde Wassertiefen und standort-gerechte Bepflanzung sowie ein Weiher in einem Grünlandkomplex ergänzen den reizvollen innerörtlichen Lebensraum.

Ziele

Erfolge

Mit der naturnahen Gestaltung ist der Abflussquerschnitt derart großzügig gewählt worden, dass der Hochwasserschutz bis zu einem 50-jährlichen Hochwasserereignis gewährleistet werden kann. Die Aufwertung des Landschaftsbildes macht das Gebiet zu einem attraktiven Erlebnisgebiet. Das Selbstreinigungsvermögen des nunmehr naturnahen Gewässers wurde erheblich gesteigert.

 

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